Süddeutsche Zeitung: Klavierkonzert Parfümiert

Süddeutsche Zeitung. 27. November 2016, 18:52 Uhr Tokarev spielt Rachmaninow im Herkulessaal Von Klaus P. Richter Münchens Pianistenkultgemeinde war wieder gut vertreten im Herkulessaal. Denn diesmal kam Nikolai Tokarev mit Rachmaninow und einem maßgeschneiderten Ensemble: dem National Philharmonic Orchestra of Russia. Sein Leiter Vladimir Spivakov gehört zu den ersten und intensivsten Förderern von Tokarev, der hier in München mit 17 Jahren das erste Mal auftrat. Wie sympathetisch ihr Musizieren ist, zeigte sich gleich im ersten Satz von Rachmaninows berühmtem zweiten Klavierkonzert [...] […] Weil der ein Bewunderer Tschaikowskys war, passte dann dessen fünfte Sinfonie gut als glanzvolles Finale des Konzertabends. Spivakov führte uns die "russische" Klangpalette des Orchesters mit seiner dunkeltimbrierten Grundierung und der expressiven Bläserkultur vor und einen Tschaikowsky, dessen Melodramatik er "con anima" erfüllte, das Pathos mit Andacht und die nervösen Erregungszustände mit viel Dramatik. Mit drei Zugaben zeigte er dann aber die ganze Ausdrucksspannweite des Eliteensembles, von raffiniert über manieriert bis schmissig.

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