"Sie alle haben etwas versäumt. Der 83-Jährige zeigt beim Eröffnungskonzert ganz klar seine dirigentische Handschrift. Die zweite Sinfonie von Henri Dutilleux, dem er sehr verbunden war, und die von einem der Mentoren Plassons, Charles Munch, 1959 aus der Taufe gehoben wurde. Und Ravel. Dass es nicht sein Orchester aus Toulouse ist, das da im schwülen Colmarer Kirchenraum auf dem Podium sitzt – man mag es bedauern. Gleichwohl, das "Hausorchester" des Festivals, Spivakovs Russische Nationalphilharmonie, ist mehr als ein Ersatz, präsentiert sich mit exzellenten musikalischen Leistungen auf internationalem Niveau. Und setzt Plassons von französischer Clarté und inniger Verbundenheit zu den Werken getragene Ästhetik mustergültig um".

Aus Badische Zeitung: Großartiger Künstler – wunderbarer Mensch
14/07/2017